[Test]Aquatic Games&Reach out for Gold
Autor: LTC2. 5135 Gelesen
DAS OLYMPISCHE COMIC-DOPPEL
Die Sommerspiele von Barcelona und ihre durch die Bank eher Mäßigen Versoftungen sind Schnee von gestern - im Schnee von heute liegen nämlich zwei witzige Digi-Olympiaden, die goldene Spaß-Medaille verdient haben!
Anna Bolika hin, Katrin Krabbe her; bei Millenium und Linel ist man der Überzeugung, daß Sport nicht unbedingt eine bierernste Angelegenheit sein muß. Na, und wenn Bier im Spiel ist, dann sind Joker-Redakteure meist nicht weit! Also haben wir uns in den Trainungsanzug geworfen, das Schweißband überstülpt, die Knabberschüssel vor den Monitor gestellt und an den diversen Disziplinen der beiden brandneuen Comic-Olympiaden teilgenommen...
REACH OUT FOR GOLD
Was die Eidgenossen von Linel hier an einzelnen Wettbewerben zusammengetragen haben, kennt man zwar prinzipiell schon aus einer Reihe anderer Sportspiele, allerdings kaum in einer derart humoristischen Verpackung. So kann es etwas beim Bogenschießen passieren, daß man einen unbeteiligten Schwammerlsucher in den Hintern trifft, während schlechte Tontaubenschützen durchaus Gefahr laufen, von eigenen Sprite aufs Korn genommen zu werden. Weniger spektakulär, dafür umso schweißtreibender wird der 100m-Sprint bewältigt, während beim Speerwerfen bzw. dem Weitsprung zusätzlich etwas Timing vonnöten ist. Beim Boxen ist wiederum eher Reaktionsfähigkeit gefragt, ehe es abschließend nochmal in kühle Naß geht, nämlich zum Kajakfahren bzw. Schwimmen.
Im Grundsatzfragen stimmt die humorige Multi-Disziplinen-Packung also durchaus mit ihren quasi-seriösen Kollegen wie der "Carl Lewis Challenge" überein, aber während die jüngste Konkurrenz ihr Pulver zumeist schon mit dem imageträchtigen Namen verschossen hatte, haben sich die Programmierer hier wirklich Gedanken über das Gameplay gemacht: Die durchdachte Steuerung klappt in allen Wettbewerben auf Anhieb, eine flotte Runde Körpertüchtigung im Freundeskreis ist also jederzeit drin. Immerhin können bis zu vier Spieler teilnehmen, bei manchen Ausscheidungen sogar zwei gleichzeitig. Wer sich da nicht blamieren mag, darf vorher auch ein wenig üben, schade bloß, daß die erzielten Ergebnisse dann nicht gespeichert werden.
In Sachen Präsentation wird dem Olympioniken gleich zur Eröffnunf ein beeindruckender Flug durch die Arena geboten, beendet werden die Spiele mit einer netten Schlußzeremonie.
Die Grafik dazwischen kann sich durchaus sehen lassen; so wird die Umgebung beim Bogenschießen in einem Affentempo gezoomt, und das Scrolling in den übrigen Disziplinen ist nicht minder flott. Mit den gebotenen Musikstücken bzw. Sound-FX kann man ebenfalls zufrieden sein, mit den haarigen Wartezeiten zwischen den Übungen schon weniger – da werden ja womöglich die Muskeln wieder kalt...
AQUATIC GAMES Millenium konnte für seine Strand- und Funspiele eine der wohl prominentesten Plattformhelden zwischen Fuhlsbüttel und Tokio verpflichten: "James Pond", den schuppigen Geheimagenten aus den zwei gleichnamigen Topgames (James Pond & Robocod). Diesmal hat er seine Freunde mitgebracht, allesamt gesellige Meeresbewohner – dementsprechend feucht-fröhlich geht es auch in den acht Wttbewerben zu! Gestartet wird mit dem 100m-Wettplantschen, aus dem nur flotte Joystick-Rüttler siegreich hervorgehen, anschließend müssen Bälle möglichst geschickt mit dem Kopf zum Screen hinausgestoßen werden. Beim folgenden Wettspringen wird erneut hauptsächlich gerüttelt, während das Schwammhüpfen eher nach geschicktem Stick-Handlung verlangt, denn allzu leicht landet Pond beim fliegenden Wechsel zwischen den Trampolinen klatschend am Boden. Anschließend werden Fische im Wettlauf gegen die Zeit mit Süßigkeiten versorgt, danach Ballons mit Hilfe von Muscheln zerstochen. Bei der vorletzten Disziplin darf man per Einrad über Berg und Tal düsen, und zum Schluß gilt es, einen Hinderlislauf über Schlangen und Pfützen siegreich zu überstehen. Das alles sieht nicht bloß witzig aus, es spielt sich auch so! Wie sich es gehört, lassen sich die einzelnen Disziplinen (in drei Schwierigkeitsgraden) üben, bevor, bevor bis zu vier Spieler gegeneinander antreten. Die Steuerung bekommt man auch hier schnell in die Flosse bzw. den Griff, auch hier macht die Sache in der Gruppe am meisten Spaß. Doch auch Solo-Plantscher werden sich prächtig unterhalten, dafür sorgt schon das tolle Drumherum: Die Grafik ist schön bunt und abwechslungsreich, die Sprites sind allerliebst animiert, und das Scrolling flutscht wie geschmiert. Ständig wechselt die Musikbegleitung, die FX sind passend gewählt, und viele Gags sorgen für immer neue Überraschungen – ja, wer genügend Punkte sammelt, darf sogar an zwei zusätzlichen Wttbewerben, nämlich Jonglieren und Weitsprung, teilnehmen! DAS SIEGERTREPPCHEN Amiga Joker, November 1992 |
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Kategorie: Spiele Tests
Tags: Keine
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