[Test]ALIEN BREED II
Autor: LTC2. 5168 Gelesen
Vor gut zwei Jahren diente der erste Alienbraten dem damals noch völlig unbekannten Team 17 als Ticket in den Action-Olymp – entsprechend hoch waren die Erwartungen an den Nachfolger. Vielleicht zu hoch?! |
Nun, wer sich grundlegende Neuerungen gegenüber dem Original oder der nachgeschobenen „Special Edition" erwartet, wird jedenfalls enttäuscht sein. Das Spielprinzip wurde nämlich 1:1 übernommen, nach wie vor streunt man im Stil von "Gauntlet" durch aus der Draufsicht gezeigte Raumschiffdecks und Techno-Landschaften, sammelt Energierationen, Schlüssel oder Munition auf und verpaßt widerlichen Aliens eine (Laser-) Strahlenbehandlung...
Ehe jetzt das große Gähnen einsetzt, sollte aber gesagt werden, daß die Action seit jeher auch für Teams tobt, und das wortwörtlich – der Screen wir derart vehement von ganzen Horden feindlicher Monster und Roboter gestürmt, daß selbst einem "Turrican" der Schweiß ausbrechen muß! Die Startbewaffnung kann da nicht lange mithalten, weshalb im Spielareal Terminals herumstehen, wo Extras wie röstfrische Flammenwerfer, Zielsuch- oder Bumerang-Geschosse nachgekauft werden können. Gegen Credits erhält der Futuro-Söldner hier auch eine Übersichtskarte oder (nochmals) die Missionsbeschreibung, um zu erfahren, ob er nun z.B. Bomben entschärfen oder den Level unter Zeitdruck von der üblen Brut säubern soll. So weit, so bekannt, jetzt zu den paar Änderungen. Türen lassen sich neuerdings mit roher Waffengewalt öffnen, und wo man es früher bloß mit einer Alien-Rasse zu tun hätte, hüpfen nun gleich drei bis fünf verschiedene (und zudem deutlich hartnäckigere) Biester durch die Gegend. Kaum bemerkbar macht sich indessen die nur im Team-Modus vorhandene Wahlmöglichkeit zwischen vier Charakteren; die Kämpen sind selbst optisch kaum auseinanderzuhalten. Apropos Optik, auch da blieb vieles beim Alten: Ein paar Zwischenbildchen sind hinzugekommen, die Landschaftsgrafik ist etwas detailreicher, sonderlich abwechslungsreich ist sie aber noch immer nicht. Immerhin klappt das Scrolling in alle Richtungen famos, die Sprites sind fein animiert, und die Musik ist sogar richtig schön schaurig ausgefallen – schade, daß sie dem Titelbild vorbehalten bleibt, während des Spiels gibt es nur Sound-FX und etwas Sprache zu hören. Prinzipiell dasselbe gilt auch für die extra erhältliche 1200er-Version, nur ist die Grafik ein wenig farbenfroher, die Akustik kommt zwei Ecken besser rüber, und die Nachladepausen fallen deutlich kürzer aus. Wer einen solchen Rechner besitzt, darf demnach zwischen drei und fünf Prozent zur Gesamtwertung addieren. Und weil wir gerade beim Zusammenzählen sind: Jeder Packung liegt kostenlos die bislang unveröffentlichte Heli-Ballerei „Apache" bei, was den Wert dieser beinharten Ballerherausforderung für versierte Alien-Röster (die auch mit den unfairen Stellen im Gameplay klarkommen) sicher erhöht. Trotzdem scheint uns, daß eine preiswerte Datadisk hier der bessere Weg gewesen wäre. (rl) Amiga Joker, Dezember 1993 |
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Kategorie: Spiele Tests
Tags: Keine
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