[Test]ALIEN 3
Autor: LTC2. 4765 Gelesen
Über die Qualität der Filmvorlage kann man streiten, darüber dass es für den Amiga bislang noch kein vernünftiges Spiel mit den widerlichen Biestern gab, herrscht Einigkeit. Hier kommt eines frisch vom Mega Drive!
Eifrige Kinogänger seien gewarnt: Acclaims Konsolen-Konvertierung hat mit dem Streifen eigentlich nur dem Namen und die außerirdischen Hauptdarsteller gemein. Klar macht man auch hier Jagd auf Aliens und befreit bedauernswerte Opfer, doch wo sich Ripley einst unbewaffnet dem Heldentod entgegen kämpfte, darf man nun munter ballern und stirbt auch nur, wenn Energie oder Zeit alle sind. Was übrigens bei den Alien-Geiseln eine schön eklige "Brustgeburt" zur Folge hat...
Die 15 Level lange Action-Hatz beginnt mit der Landung auf dem Gefängnisplaneten Florina 161 und führt alsbald in den Untergrund, wo Aliens in allen Größen lauern (Normal- Zwischen- und Endgegnern); ein paar exklusiv für das Spiel erdachte Monster gibt's obendrein. Sie alle dürfen mit einem reichhaltigen Arsenal an Feuerwerkskörpern in den Alien-Himmel geblasen werden. Manche Viecher wollen mit dem Flammenwerfer geröstet sein, andere zerlegt man besser mit dem Maschinengewehr oder wirft eine Grenate. Jedenfalls sofern vorhanden, denn Munition ist in den mit gefährlichen Ventilatoren und anderen Helden-Fallen durchsetzten Gängen Mangelware und muß, genau wie Pakete mit frischer Energie, erst gefunden werden.
Finden muß man vor allem auch die zahllosen Gefangenen, wobei ein Radarschirm gute Dienste leistet. Opfer und Täter werden nämlich farblich unterschiedlich angezeigt. Allerdings ist an viele Geiseln nur schwer heranzukommen, oft muß man kriechen oder klettern und dabei auch noch schräg nach oben bzw. unten schießen. Als schlimmster Feind erweist sich da immer wieder das Zeitlimit, weil es zudem lebenswichtig ist, in den verzwickten Abschnitten termingerecht den Ausgang zu entdecken. Na, wenigstens macht die tadellose Steuerung keine Schwierigkeiten, denn obwohl auch Sticks mit zwei Feuerknöpfen unterstützt werden, tut es ein Button ebensogut - die Waffen lassen sich dann flott und bequem per Tastatur anwählen.
Grafisch mein man vor einem Mega Drive zu sitzen, das Scrolling klappt prima, und die Animationen kommen sehr ordentlich rüber. Leider sind manche Sprites etwas klein geraten, und die düster-farbarme Optik mag zwar atmosphärisch sein, dürfte also nicht jedermann gefallen (schon gar nicht der BPS mit ihrer Blutallergie). Über die Klasse der gelungenen Musikuntermalung wird es dagegen kaum Diskussionen geben, und auch die Sound-FX mit den gruseligen Schreien sind okay, wenn gleich nur spärlich vorhanden. Wer also nicht auf innovativen Spielideen besteht, wird von diesem ausgereiften Action-Game sicher gut bedient. Ein wenig "Berufserfahrung" sollte man halt mitbringen, denn selbst beim leichtesten der drei Schwierigkeitsgrade ist Alien 3 kein Spaziergang! Und die fehlenden Levelcodes machen die Jagd auch nicht gerade einfacher... (mm) Amiga Joker, März 1993 |
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Kategorie: Spiele Tests
Tags: Keine
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