Wer "Chaos Engine" liebt (und welcher Fan geistreicher Söldner-Action täte das nicht?), der hat vor einigen Ausgaben gewiß unser PD-Special zu diesem Game verschlungen. An die Vollversion zu gelangen, erwies sich bislang jedoch als problematisch, da nur direct über die englischen Autoren möglich. Inzwischen haben sich aber PD-Profis wie die bei Nordlicht ein Herz gefaßt und importierten das feine Spiel zum Tiefstpreis von 39,- Mark. Dafür erhält man quasi "Chaos Engine 1.5": die optischen Anleihen am Bitmap-Klassiker sind unverkennbar, das Gameplay wurde nahezu unverändert übernommen.
Anders gesagt streift ein schwerbewaffneter Friendensstifter durch acht in alle Richtungen scrollende Feindgebiete, zappt Fantasymonster weg und verbeißt sich in kleinere Rätselnüsse. Per Schalter werden da Felsen freigesprengt, Barrikaden versenkt, Monstergatter versiegelt oder Brücken entfaltet. Unterdessen ebnen Schlüssel-Puzzles den Weg, der den Findigen auch in geheime Bonuskammern führt. Die darin verborgenen Moneten münzt ein Shop nach Levelende in frische Energiereserven, neue Munitionsvorräte oder bessere Waffen um. Und so kommen bald umschaltbare Raketenwerfer, Granaten und Dreiwege-Schuß im Kampf gegen zielsicher auf das Spielersprite zustrebende Aliens, am Energievorrat nagende Raupen oder feurige Vulkanpflanzen zum Einsatz.
Die drei Anfangsleben sind somit ständig in Gefahr, ohne daß Rettungsanker in Form von Spielständen, Levelcodes oder Continues in Sicht wären. Immerhin weist ein Radarscanner in den verzweigten Labyrinthen die Richtung zu den Geiseln, nach deren Befreihung jeweils dieselbe Endgegner-Konfrontation zu meistern ist. Allerdings variiert der Großmotz dabei immer wieder seine Taktik und ruft auch mal Verstärkung (z.B. Flammenwerfer-Bataillone) hinzu. Mehr gibt es über das Gameplay eigentlich nicht zu sagen, doch hält das clevere und abwechslungsreiche Leveldesign den Spieler mit originellen Ideen bei Laune. Die flexible Steuerung (laufen und/oder stehen während des Schießens) per Tastatur, Stick oder Zwei Button-Pad und eine gelungene Präsentation tun dann das übrige, um Alien Bash II zum Genuß zu machen. Wer also blubbernde Luftblasen, liebevoll animierte Blumen, Schnee und Regen sowie phantasievolle Gegner sehen und eine Titelmusik, etwas Sprachausgabe plus jede Menge knackiger Sound-FX hören will, während er intelligente Action-Probleme löst, der ist hier bestens auf gehoben. Ja, wenn noch ein Duo-Modus integriert wäre, könnte man glatt auf "Chaos Engine" verzichten.
Amiga Joker, September 1996
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ALIEN BASH II
(GLENN CUMMING/MYLES JEFFERY) |
SÖLDNER-ACTION |
77%
"CHAOTISCH" |
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GRAFIK
ANIMATION
MUSIK
SOUND-FX
HANDHABUNG
DAUERSPAß |
76%
80%
73%
76%
78%
76% |
FÜR GEÜBTE |
PREIS |
DM 39,- |
SPEICHERBEDARF
DISKS/ZWEITFLOPPY
HD-INSTALLATION
SPEICHERBAR
DEUTSCH |
1 MB
2/JA
JA
NEIN
NEIN |
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