Sim life
AGA
Wer immer noch meint, der 1200er sei nicht groß in Kommen, der lasse sich mal folgendes auf der Zunge zergehen: Die PC-Konvertierung von Maxis’ Evo-SIMulation erscheint zuerst nur für den Turbomiga!
Allzu lange werden jedoch auch die Freunde älterer “Freundinnen” nicht mehr darben müßen, soll die 500er-Variante doch gleichfalls dieser Tage auftauchen (einer Kurztest mit den Unterschieden findet Ihr daher wenn nicht in diesem, dann im nächsten Heft). Was nun vorliegende Spezialversion angeht, so kommt nur in ihren Genuß, wer zuvor einen kleinen Intelligenztest in Form der exotischen Installroutine meistert. Danach darf man je nach Hardware an das normal- oder hochaufgelöste Erschaffen von Bäumen und Bienen gehen – wobei wir den Hobby-Göttern freilich einen Multisync-Monitor und mehr als zwei Megabyte RAM dringendst an schöpferische Herz legen würden... Der hier simulierte Planet, den es mit Leben zu füllen gilt, hat durchaus Ähnlichkeiten mit seinem Gegenstück aus „“, steht dafür aber in drei Größen zur Wahl. Noch mehr Abwechslung garantieren die neun Schieberegler für Klima, Gebirgshäufigkeit oder radioaktive Strahlung sowie die zufällige Verteilung der Landmassen, so daß im Endeffekt eine nahezu unendliche Anzahl immer neuer Welten zur biogenetischen Bearbeitung bereitsteht. Vom Tutorial und den sechs speziellen Lern-Szenarien (etwa Überlebenstraining für Saurier) mal abgesehen, bleibt die Aufgabe jedoch stets gleich: Man siedle zunächst einmal Pflanzen an, und sobald diese sich im Verlauf der Jahre fest etabliert haben, wäre an die Fauna zu denken. Ein paar Bienchen vielleicht, Spinnen oder Eichhörnchen, und schließlich, wenn die Nahrungsketten stabil sind, einige Räuber. Kurzum, nach einem festen Spielziel sucht man vergeblich, der Reiz liegt hauptsächlich im Experimentieren. Was geschieht, wenn ich die vorgefertigten Instant-Lebewesen verändere und so meine eigenen Flügelflagel in die freie Wildbahn entlasse? Wer frißt hier wenn, und was passiert, wenn die Nahrungskette via Genpool manipuliert wird? Wie wirken sich Seuchen, ’ne erfrischende Eiszeit oder hitziges Treibhausklima aus? Alles das und noch viel mehr kann man mit Sim Life auf digitaler Ebene nachvollziehen, stets von unzähligen Tabellen und Diagrammen umruhmt. Zugegeben, optisch ist dieses Paradies jedes Bio-Lehrers selbst im (auf alle Fälle zu bevorzugenden) Hires-Modus nicht gerade der Garten Eden, doch immerhin wuselt fein gezeichnetes und vielgestaltetes Leben auf der gezoomten Landkarte umher. Im Überblicks-Atlas, der die ganze Welt zeigt, sind allerdings bloß bunte Klötzchen geboten, aber dafür hört man neben einigen eher lächerlichen FX recht passable Notenklänge. Schließlich wäre noch die nicht ganz simple Maus/Icon/Menü-Steuerung zu erwähnen; dank der vielfältig abrufbaren Hilfen kommt man allerdings schon bald erstaunlich gut zurecht. Fazit: Für die kleine Schöpfung zwischendurch ist Sim Life sicher das falsche Programm, experimentierfreudige Bio-Populanten mit Luxus-Hardware könnten es hingegen kaum komplexer treffen! (jn) Amiga Joker, Dezember 1993 |
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hinzugefügt: May 1st 2013
Magazin: AJ
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Sprache: german