Epic
Als Microdeal dieses Projekt noch beharkte, sollte es schlicht “Goldrunner 3D” heißen und war als Fortsetzung zu den gleichnamigen Baller-Klassikern konzipiert. Doch dann stieg Ocean ein, und die Sache nahm langsam epische Ausmaße an…
Gemunkelt wird über Epic ja bereits seit Jahren, angekündigt war es auch schon des öfteren. Aber die Designer (Digital Image) hatten im Lauf der Zeit mehr und mehr Ideen in ihren SF-Opus eingebaut die Arbeit zog sich in die Länge. Tatsächlich waren Konzept und Grafik denn auch schon vor Monaten fertig, die Hauptaufgabe harrte jedoch noch der Erledigung – die aufwendige Mixtur aus „Krieg der Sterne“, „Enterprise“ und „Kampfstern Galaktika“ musste irgendwie in den Amiga geschaufelt werden!
Endlich ist nun das geschafft, die Evakuierung der Menschheit kann beginnen. Wie es aussieht, steht uns nämlich in 20 bis 30 Jahren eine Supernova ins Haus, wer da nicht mindestens 260 Lichtjahre weit weg ist, kann sein Testament machen. Nun führt der Weg in die Sicherheit aber leider acht Level lang durch das Hoheitsgebiet der bitterbösen Rexxons, womit auch für Kanonenfutter reichlich gesorgt wäre. Jede der Stages kann mit 3D-Perspektive, einem Zeitlimit und unterschiedliche Aufgaben aufwarten; während man z.B. im ersten Level seine Flotte sicher durch ein Minenfeld dirigieren muss, bieten die höheren Abschnitte vorwiegend Raumgefechte à la „Elite“. Apropos „Elite“: Auch Epic wird am besten mit der Maus gesteuert, auch hier kann der eigene Raumer aus (sechs) verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Darüber hinaus kann man sich auf Tastendruck sein nächstes Primärziel zeigen lassen, was in der Gesamtheit wirklich richtig episches Movie-Feeling aufkommen lässt. Dazu trägt auch die detaillierte und annehmbar flotte 3D-Vektorgrafik bei, genau wie der atmosphärische Sound und die phantastischen Zwischenbilder. Der Überhammer ist jedoch fraglos das gigantomatische Intro: In traumhaften Zoomeffekten tritt die Flotte ihre Flucht durchs All an, und man kann haarklein beobachten, wie das eigene Schiff, die „Epic zu ihrem Geleitzschutzauftrag startet. Unterlegt ist das muntere Treiben mit einem Klassik-Soundtrack, wo einem die Violinen derart dramatisch in die Ohren heulen, dass man meinen könnte, direkt im Orchestergraben zu sitzen! Was soll man noch sagen? Epic ist eine aufwendige Action-Spaceopera, die sich kein Raumpilot entgehen lassen sollte – besonders, da das vergleichbare „Wing Commander“ den Sprung vom PC auf den Amiga ja immer noch nicht geschafft hat… (L. Bunder) Amiga Joker, März 1992 |
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hinzugefügt: May 1st 2013
Magazin: AJ
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Sprache: german