Gunship 2000 AGA & CD32
Eigentlich: Gunship 1200
AGA
Wenn eines der besten Amigaspiele überhaupt nach fast anderthalb Jahren endlich den Fähigkeiten eines A1200 bzw. CD32 angeglichen wird, ist das schon einen neuen Komplettest wert - Start frei für den Edelflugi!
Am CD32 wird der MicroProse-Heli erst in einigen Wochen abheben, hier müsst Ihr Euch mit den ersten Endrücken unserer Vorabversion begnügen. Die AGA-Fassung rotiert zwar schon demnächst in den Geschäften, doch ist seit dem Januar 1993 viel Wasser die Isar hinabgelaufen, haken wir zunächst also nochmals Grundsätzliches ab:
Sieben Hubschrauber (darunter natürlich auch der klassische Apache AH-64 des nicht minder klassischen Vorfliegers "Gunship") sollen in Trainings- und Einzelmissionen die Einsatzgebiete Persischer Golf und Zentraleuropa von vorgegebenen Primär- bzw. Sekundärzielen säubern. Falls der Pilot trotz des knapp gesteckten Zeitlimits den Feind nebenbei noch zusätzlich schwächen kann, schlägt sich das bei der Punktewertung und eventuellen Ordensvergabe natürlich nieder. Hat man erst eine gewisse Anzahl von Aufträgen erfolgreich absolviert, darf das Kommando über ein ganzes Hubschraubergeschwäder übernommen werden, wobei bis zu vier weitere Helis befehligt und beobachtet werden können. Außerdem gibt's Spezialkommandos wie Aufklärung, Patrouille etc. sowie Kampagnen aus zahllosen Einzeleinsätzen: hier beeinflußt der Erfolg jeder Mission die Verfügbarkeit von Mensch und Material in der nächsten. Die Wahl der Waffen ist eine Selbstverständlichkeit, ebenso Standardfeatures wie Feindintelligenz, wechselndes Flugverhalten und Wetter oder die verschiedenen Perspektiven, unter denen das Geschehen betrachtet werden kann. Daran hat sich freilich mit der neuen Version nichts geändert, wie die Retuschen überhaupt recht dezent ausgefallen sind: Die Zwischengrafiken zeigen neuerdings volle 256 Farben, und die 3D-Vektorlandschaften sind noch einen Tick detailreicher geworden, als sie es anno Amiga 500 schon waren. Der Sound ist kernig wie eh und je, und die Steuerung via Analog-Stick sehr präzise, während man mit einem Digitalknüppel im Cockpit ein wenig mit dem Handlung zu Kämpfen hat. Doch das war seinerzeit ja auch nicht anders, genau wie sich das Teil schon bei der Erstveröffentlichung auch ohne Turbokarte angenehm flott gespielt hat. Grafik, Sound und Spielbarkeit der CD-Version schienen uns identisch zu werden, was jedoch mit der dem dicken und wichtigen Handbuch beiliegenden Tastaturschablone geschieht, stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest - die Belegung des Joypads war jedenfalls nicht ganz ideal geraten, soll bis zur Veröffentlichung aber noch überarbeitet werden. Fest stand und steht indessen, daß das neue 1200er-Gunship in puncto Spielspaß trotz der relativ dezenten Überarbeitung immer noch ganz vorne mitfliegt. Auch wenn sich Besitzer des Urmodells die Investition eigentlich sparen können... (mic) Amiga Joker, April 1994 |
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Aller guten Dinge sind drei: Nachdem MicroProse seinen aufgebohrten Heli-Klassiker bereits auf normalen und AGA-Amigas abheben ließ, kommen jetzt auch die Besitzer eines CD-Hangars in diesen Genuß!
A uf der Silberscheibe befinden sic him wesentlichen das Programm der 1200er Version: Mit einem der sieben anwählbaren Kampfhubschrauber (Kiowa, Blackhawk, Apache AH-64, etc.) muß man in knallharten Trainings- und Einzelmissionen vorgegebene Primär- und Sekundärziele in Zentraleuropa oder am Persischen Gold ausschalten. Vor jedem Einsatz dürfen die Helis frisch bewaffnet werden, wofür nur das Feinste Explosiv genug ist. Denn bei den stationären Angriffsobjekten handelt es sich meist um das Hauptquartier oder die Radaranlagen des Gegners, während die beweglichen Ziele z.B. aus Panzerverbänden bestehen, deren Position auf der Landkarte natürlich nur ungefähr bekannt ist. Dazu ergeben sich unterwegs noch reichlich Gelegenheiten zum Schießen feuriger Bekanntschaften, die sich ebenfalls positiv auf die Lage an der Punkte-, Ordens- und Beförderungsfront auswirken.
Der Motivationssteigerung dient neben dem gebotenen Jagdwild auch das knapp bemessene Zeitlimit von (in der Regel) 15 Minuten pro Mission, dessen Überschreitung mit rigorosen Punktabzügen bestraft wird. Für Piloten mit Organisationstalent gedacht sind die Gruppeneinsätze, denn hier dürfen sie bis zu vier Digi-Kollegen bewaffnen und via Sprechfunk auch durch Spezialaufträge kommandieren. Schließlich gibt es noch den Campaign-Modus, wo die Dauer des Feldzugs sowie Art und Anzahl der Missionen als Maßstab für den Erfolg gelten. Aber auch an Flugnovizen wurde gedacht, weshalb sich hier tausenderlei Sachen individuell einstellen lassen: die Intelligenz der Feinde, das Flugverhalten der eigenen Maschine, die Wetterbedingungen, die (neun) Außernansichten und etliches mehr. Grafisch entspricht die CD-Fassung Pixel für Pixel der 256farbigen 1200er-Version, die 3D-Polygonlandschaft ist also recht detailreich, und die Zwischenbilder sind hübsch. Akustisch gibt es außer den bereits bekannten Sound-FX nun allerdings deutlich bessere Musik direct von der Schillerscheibe. Dafür macht hier die Steuerung via Joypad einige Probleme: Präzise Manöver werden durch die ausufernde Belegung von Buttons und Steuerkreuz zur Glückssache, und das Einhalten einer bestimmte Flughöhe ist in der Praxis fast unmöglich. Zum Glück unterstützt das Programm aber auch den Joystick und eine (externe) Tastatur, womit dann plötzlich wieder alles wunderbar klappt. Der letzte Kritikpunkt betrifft das gewaltig abgespeckte Handbuch, das bloß noch das Nötigste enthält – vor allem die technischen Infos zu Freund und Feind sind spurlos verschwunden... Geblieben ist indessen die Faszination dieser Flugsimulation, die auch und gerade in der CD-Version einzigartige Erlebnisse über den Digi-Wolken garantiert – vorausgesetzt, man nimmt ein Keyboard mit an Bord. (mic) Amiga Joker, August 1994 |
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hinzugefügt: February 22nd 2017
Magazin: AJ
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Sprache: german