Die belanglose Vorgeschichte können wir allerdings gleich abhaken, kommen wir daher ohne Umschweife zum Wesentlichen: Nach guter alter Baller-Tradition düst man mit seinem Raumer durch das nach links wie rechts scrollende Feindesgebiet und feuert auf alles, was sich bewegt. Soweit so "gähn", doch kann man hier seinen Flugi auch jederzeit verlassen und per pedes Jagd auf das Kanonenfutter machen. Nützlich sind derlei Spaziergänge, um bodenlastiges Ungeziefer zu vertilgen und Extrakapseln aufzusammeln, die so mancher Fiesling nach Beschuß fallen läßt. Das bringt dann eine Mehrwegwumme, dicke Superlaser und bombige Bomben ein, oder auch einen Scanner, der den nötigen Überblick über das Gesamtgebiet verschafft.

Dank der abwechslungsreichen Gegner (inklusive Obermotz am Levelend) und guten Spielbarkeit macht Gainforce durchaus langfristig Laune, die Qualität der Grafik steigt von Level zu Level, die Sprites sind sauber animiert und teilweise beeindruckend groß. Auch das Parallax-Scrolling klappt soft und sauber, zudem überzeugt die Akustik durch satte Sound FX sowie flotte Musikstücke. Ärgerlich ist höchstens, daß man sich vor jedem neuen Abschritt einen langweiligen 3D-Sternenflug in voller Länge reinziehen muß, und daß sich einige der weniger wichtigen Optionen im Spiel nur über die Tastatur anwählen lassen.

Naja, was soll es? Wer sich angesichts der feinen Technik zum Knüllerpreis von knapp 20 Mäusen ernsthaft über diese Kleinigkeiten aufregt, ist auch sonst ein Choleriker! (rl)

Amiga Joker, März 1993