Full Metal Planete
Infogrames’ neues Strategie-Spektakel ist eine genaue Umsetzung des gleichnamigen französischen Brettspiels: Erzschürfen unter verschärften Weltraumbedingungen ist angesagt.
Doch bevor es mit der Buddelei nach den wertvollen Rohstoffen so richtig losgehen kann, sind erst mal ein paar Vorarbeiten zu erledigen. Nach gründlichem Studium der (ausführlichen) Anleitung wählt man Normal- oder Schnellstart (ohne Vorspann und Musik); dann erfolgt die Festlegung der Spieler mit Namen und Flagge. Bei den maximal vier Teilnehmern sind alle Kombinationen von Menschen und Robotern erlaubt, also auch ein reiner Demomodus. Die Flagge, unter der man seine Schürfrechte geltend machen will, kann man sich aus einem vorgegebenen Menü aussuchen oder mit dem vorhandenen kleinen Grafikprogramm selbst entwerfen. Alsdann wird die Bedenkzeit für jede Spielrunde bestimmt und – der Countdown läuft!
Der Screen zeigt einen Geländeausschnitt des Full Metal Planete aus der Vogelperspektive und die per Maus zu bedienende Steuereinheit. Nachdem man an strategisch günstiger Stelle sein „Atomium“ gelandet hat, geht es daran, die eigene Position auszubauen und so viel Erz wie möglich zusammenzuraffen. Dabei kommt einem nicht nur die böse Konkurrenz in die Quere, auch der Wechselei der Gezeiten hat auf diesem wasserreichen Planeten schon so mancher Mission ein feuchtes Ende bereitet. Zu Beginn jeder Runde erhalten die Spieler einen Basiskredit von 15 Aktionspunkten: durch Aktionen wie Laden/Entladen, Beschießen eines gegnerischen Fahrzeugs oder Reparieren des eigenen Fuhrparks werden sie verbraucht; durch das erobern fremder Raumschiffe können zusätzliche Punkte erworben werden. Gewonnen hat derjenige, der am Ende der 21. Bzw. 25. Runde den Planeten mit den meisten erzblöcken und Fahrzeugen an Bord verläßt. Das Game ist zwar kein ausgesprochenes Grafikwunder – die blau/beige Farbwahl ist nicht besonders glücklich – aber gemessen an vergleichbaren Spielen dieser Art kann es gut mithalten. So ziemlich dasselbe könnte man auch über den Sound sagen, wobei das Wasserrauschen, nebenbei bemerkt, stark an das Plätschern bei „Kult“ erinnert (aber vermutlich klingt eben Wasser wie Wasser – besonders in Frankreich!). Die vielfältigen möglichen Vorgehensweisen (aggressiv, defensiv, oder diplomatisch, wobei man ach mit Robotern Nichtangriffspakte schließen kann) sorgen dafür, daß keine Partie wie die andere ausfällt. Außerdem läßt sich der Schwierigkeitsgrad in weitem Umfang variieren, so daß es auch dem Experten nicht allzuschnell langweilig wird. Strategie-Fans und leidenschaftliche Erzschürfer sollten also mal einen Blick auf den Metall-Planeten riskieren. (wh) Amiga Joker, März 1990 |
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hinzugefügt: February 20th 2017
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1873
Sprache: german