Frankenstein
Das Faktotum
In ihrer "Platinum Serie" veröffentlichen die Budget-Brüder von Zeppelin buntgemischt alte und neue Programme- nur zwei Dinge haben alle gemeinsam: ihren mäßigen Preis und die meist ebenso mäßige Qualität...
Mit dem gleichnamigen Adventure-Oldie von CRL hat dieses Spiel herzlich wenig zu tun, schon eher mit dem Anti-Klassiker "Brides of Dracula" und "Jet Set Willy", dem Urvater aller Jump & Runs. Laufen, auf Knopfdruck springen und gruselige Gegenstände einsammeln, das ist alles, was man hier tun kann - im Jahre Willy mag das noch in Ordnung gewesen sein, aber 84 Monate vor der Jahrtausendwende darf man sich eigentlich selbst von einem preiswerten Computerspiel etwas flexiblere Helden erwarten, oder?
Besagter Held ist hier nicht etwa Baron Frankenstein, sondern sein Diener Egor (laut Anleitung halb Mensch, halb Monster und Vollidiot), der auf der Suche nach Körperteilen und ähnlich schönen Dingen im Auftrag seines Chefs das Schloß und den umliegenden Wald abgrast. Das tut er in bildweise umgeschalteten Grafiken, in denen es nur so wimmelt von Gespenstern, Untoten, Ratten und herrenlosen Füßen. Kein große Sache, denn einen Großteil der Gegner und Landschaftselemente kennt man bereits von anderen Spielen. Na, immerhin kann Frankenstein mit einer pflegeleicht-simplen Sticksteuerung, annehmbarem Sound und einigen netten Features aufwarten - so dient etwa ein Angstmesser ("Frightometer") als Energie anzeige, die Egor mittels der herumstreunenden Mädchen wieder bis zum Maximalausschlag aufladen soll! Nichtsdestotrotz wird das Game selbst für den steinigsten Frankenstein bald langweilig, wer ohne Reue Geld sparen will, sollte doch lieber einen Blick auf unsere Budget-Bühne werfen. (mm) Amiga Joker, Februar 1993 |
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hinzugefügt: February 20th 2017
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1196
Sprache: german