Flood
Laut der unverbindlichen Wettervorhersage von Rainbow Arts wird die Menschheit im Jahr 2356 durch einen Killer Asteroiden ausgelöscht, der in seinem Inneren hochinfektlöse Fliegen beherbergt- so 'n Pech aber auch!
Welch unglaubliches Glück hingegen, dass die Insektenbrut ein paar Wissenschaftler übersehen hat, die auf Mond und Mars friedlich vor sich hinforschten, während es auf der Erde eher drunter drunter als drüber ging. Alsbald merken die Weißkittel, daß böse Aliens den "fliegerischen" Anschlag inszeniert haben und präsentieren eine ebenso simple wie einleuchtende Lösung: Man stecke einen unerschrockenen Helden in eine Zeitmaschine, lasse ihn damit in die Vergangenheit reisen und dort den Asteroideneinschlag verhindern - ist doch easy, oder?
Na, ganz so easy nun auch wieder nicht, denn besagter Held ist natürlich der Spieler. Kaum hat das Intro die bewegende Hintergrundstory zum besten gebracht, findet man sich auch schon in der Praxis von Dr. Hunter wieder. Der gute Mann hat die erwähnte Zeitmaschine erfunden und ist nebenbei auch noch Arzt, was der Insider bereits an dem Golfsimulator erkennt, der hier neben einem Computer und allerlei medizinischen Gerätschaften herumsteht. Nicht annähernd so zukunftsweisend wie das originelle Szenario ist die Maus/Icon Steuerung ausgefallen, mit der wir unseren Planeten retten sollen: Am unteren Screenrand befinden sich neben dem "gegenständlichen" Inventory sechs beklickbare Verben für Standardbefehle wie geben, öffnen, untersuchen oder nehmen; daneben gibt es noch ein Sonder Icon für situationsabhängige Aktionen wie etwa das gute alte Sprechen. Am nordlichen Ende des Screens thront quasi das Infocenter mit diversen Anzeigen für Uhrzeit, Datum oder den Gesundheitszustand des Helden.
Durch sanftes Bestreichen des Bildschirms mit dem Mauszeiger erfährt man, was die herumliegenden und -stehenden Objekte darstellen sollen - wer sie einstecken oder benutzen will, muß die oft winzig kleinen Items allerdings recht präzise anklicken. Ärgerlich ist auch, daß der deutsche Parser die Arbeit ohne Angabe von Gründen verweigert wenn man etwas Unmögliches oder Unzulässiges von ihm verlangt, so daß viele wertvolle Rettungsminuten für stures Rumprobieren draufgehen. Als Entschädigung bekommt man einen ziemlich umfangreiche und ansprechend präsentierte Abenteuerwelt im vollen PAL-Format geboten: Die Gegend besteht aus hochmodernen Wohnsilos, Kaufhäusern und Vergnügungsvierteln, insgesamt sind knapp 300 Räume zu erkunden. Das Scrolling ruckelt ein bißchen, doch über die (spärlich animierten) Bilder an sich kann man nicht meckern. Zur Untermalung ertönt futuristischer, auf Dauer allerdings etwas eintöniger Synth-Sound.
Tja, mögen viele Rätsel auch ein wenig altbacken wirken, in puncto Atmosphäre gehören die SF-Fliegen zu den spannendsten Vertretern ihrer Art - wäre die Bedienung nicht so störrisch ausgefallen, hätte man über eine wesentlich höhere Bewertung nachdenken müssen. (C. Borgmeier) Amiga Joker, Februar 1993 |
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hinzugefügt: February 20th 2017
Magazin: AJ
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Sprache: german