Fighter Bomber
Im Sachen Flugsimulationen herrschte auf dem Amiga ja nun schon längere Zeit Ebbe, genauer gesagt seit letztem Herbst. Ob Activisions Bomber die Lücke schließen kann, scheint allerdings mehr als fraglich...
Dabei ist der erste Eindruck recht vielversprechend: Sieben verschiedene Flugzeige stehen zur Wahl, wobei man sowohl das eigene als auch das gegnerische bestimmen kann; es gibt 16 vorgegebene Missionen, und wem das noch nicht reicht, der darf sich seine eigenen zusammenbasteln. Zum Eingewöhnen kann man im Free Flight-Modus das Starten/Landen oder das Betanken in der Luft üben; dies ist gleichzeitig eine gute Gelegenheit, sich mit den übrigen Features vertraut zu machen. Gestartet wird in „Interceptor“-Manier mit den Tasten 1-0 (leichter bis voller Schub), über +/- kann noch feinreguliert werden. Die Darstellung der stählernen Vögel erfolgt wahlweise in 2D oder 3D, und das aus den unterschiedlichsten Perspektiven.
Soweit so gut, doch die praktische Erprobung fiel eher enttäuschend aus: Von einem Flugsimulator erwartet man sich ja vorwiegend ein halbwegs realistisches Verhalten beim Fliegen, aber genau dieses (entscheidende!) Feature sucht man bei Fighter Bomber vergeblich! Erstens fliegt sich das Ding nicht wie ein Kampfbomber, sondern wie ’ne lahme Ente; zweitens kann man sich die irrwitzigsten Fehlbedienungen erlauben, ohne daß der Vogel abstürzt. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, eher vor einem Actionspiel als vor einem Flugsimulator zu sitzen. Und wenn wir schon beim Meckern sind: Der Sound ist für meinen Geschmack absolut fürchterlich, mal abgesehen von ein, zwei guten Effekten. Das Handbuch ist zwar ordentlich gemacht, wenn man aber tatsächlich mal Schwierigkeiten hat (vorzugsweise beim Landen oder in der Luft tanken), läßt es den Spieler im Regen stehen. Was allerdings so schlimm auch wieder nicht ist, denn die Bedienungs ist wirklich kinderleicht. Was soll man zur Grafik sagen? Auf der einen Seite gibt es sehr viel davon, das Fluggebiet ist geradezu riesig; auf der anderen Seite bekommt man im Cockpit nur die Hälfte davon mit, denn der halbe Screen wird hier von der Instrumententafel eingenommen, die trotzdem nur wenige Anzeigen enthält. Meiner Meinung nach ist Fighter Bomber für Fans von „Falcon“ oder „Combat Pilot“ nicht geeignet – am ehesten vielleicht noch für Anfänger, die leichte Bedienbarkeit und schnelle Erfolgserlebnisse zu schätzen wissen. So gesehen hatte der Bomber noch Glück, daß der geplante Vergleichstest mit „F29-Retaliator“ wegen technischer Probleme beim Hersteller Ocean ins Wasser gefallen ist – ich glaube felsenfest, daß der Konkurrent mehr zu bieten haben wird! Nächstes Heft sind wir dann (hoffentlich!) alle schlauer... (mm) Amiga Joker, März 1990 |
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hinzugefügt: August 16th 2015
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1948
Sprache: german