Dragons Lair 2: Time Warp
Tari, tara – Ritter Dirk ist wieder da! Sullivan Bluth und Readysoft präsentieren ein neues Grafik-Wunder aus der Dragon's Lair Serie. Wir verraten Euch exklusiv, ob auch diesmal wieder Staunen vor Spielen geht, und lüften das Geheimnis, warum der dritte Teil der Saga eigentlich der zweite ist… |
Geheimnisse haben natürlich Vorrang, wir wollen Euch da nicht lange auf die Folter spannen. Jedermann weiss doch, dass Teil zwei der aufwendigen Ritterspiele „Escape from Singe's Castle" hiess und vor knapp einem Jahr für den Amiga veröffentlicht wurde – weshalb soll also jetzt plötzlich Time Warp die Fortsetzung des klassischen Laser-Disk-Automaten sein? Nun, dafür gibt es sogar zwei Gründe: Erstens war "Escape…" eine Sammlung jener Level, die zwar in der Arcade-Vorlage enthalten waren, in der Amigaversion aber fehlten, während Time Warp komplett neue Abenteuer des wachern Ritters zu bieten hat. Und zweitens zeichnete für „Escape…" Visionary Design verantwortlich, während Time Warp wieder von den Vätern der Urversion herausgebracht wird, nämlich ReadySoft. Vermutlich liegt's daran, dass der Star-Programmierer Randy Linden sich mit ReadySoft überworfen hat, weshalb diesmal Simon Douglas und David Foster den Ritter ins digitale Leben zurückgerufen haben. Ob die Jungs ihre Sache gut gemacht haben, verraten wir Euch gleich, zuerst wollen wir aber mal einen Blick auf die Story werfen…
Es kann der bravste Ritter nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar-Zauberer nicht gefällt. Dabei hatte es sich Dirk schon so hübsch gemütlich gemacht: Nachdem er in seinen letzten Abenteuern die schöne Prinzessin Daphne aus den Klauen Drachen Singe errettet hatte, haben sich die beiden etwas näher kennengelernt und dabei haufenweise kleine Dirks fabriziert. Nun hat aber det üble Magier Mordroc ein Auge auf die holde Daphne geworfen und entführt die Jungfer ein zweites Mal, um ihr die Ehe anzutragen. Dass sich Daphne schön langsam zur hauptberuflichen Geisel entwickelt, gefällt weder unserem Helden, noch seiner beleibten Schwiegermutter,die ihm daraufhin mächtig Beine macht! Also begibt sich Dirk erneut auf Befreiungs-Tournee, in deren Verlauf er wieder etliche Kämpfe zu bestehen hat, die sich auf insgesamt sechs Disketten verteilen. Diesmal bekommt es der Jüngling mit dem langen Schwert unter anderem mit einer original schottischen Seeschlange, tanzenden Totenköpfen, Flugsauriern, Centauren und sogar Engelchen zu tun, ehe er die Angebetete mit einem Kuss aus dem Todesschlaf erwecken darf, in den der hässliche Mordroc sie versetzt hat (immer noch besser, als mit dem Kerl verheiratet zu sein…). Ja, unterwegs findet er sich sogar kurzfristig im Garten Eden wieder, wo ihn ein Schlangenpärchen mit dem bewussten Apfel in Versuchung führt! Womit wir eingefleischten Dirk-Fans schonmal eine Sorge nemen können: In Sachen Präsentation steht Time Warp seinen Vorläufern um nichts nach, wieder meint man, vor einem Zeichentrickfilm zu sitzen anstatt vor einem Computerspiel. Fast jeder Level ist bunter als der vorhergegangene, und auch die umwerfenden Animationen sind immer noch allererste Sahne. Und natürlich stirbt nach wie vor kein Held so unterschiedlich und so schön wie Dirk! Hinzu kommt dass man im Gegensatz zu „Escape…" diesmal nicht mit Soundeffekten und digitalisierter Sprachausgabe gespart hat – Time Warp fügt sich nahtlos in die Reihe der Bluth-Spiele ein, sei das nun „Dragon's Lair" oder „Space Ace". Leider gilt diese Feststellung auch für das Gameplay (soweit man bei diesen Spielen überhaupt von Gameplay sprechen kann…). Erneut beschränkt sich die Aufgabe des Spielers auf das Herausfinden der richtigen Kombination von Joystickbewegungen für jeden Abschnitt: mehr als ein paar mal links, rechts oder Feuer wird pro Level aber nicht verlangt. Ganz besonders schade ist, dass man nun wieder auf die hübschen Zusatzoptionen verzichten muss, die bei "Escape…" die Motivation zumindest über eine gewisse Strecke retten konnten. Im Klartext: Es gibt keinen „Helper" (die nützlichen Richtungspfeile), lediglich eine Save-Funktion. Bei Time Warp bekommt man seine drei Bildschirmleben, alle 10.000 Punkte eins dazu und damit basta. Positives gibt es hinsichtlich der Spielbarkeit also kaum zu vermelden, ausser vielleicht, dass das Game mindestens so lang ist wie seine Vorgänger, dass es eine Pause-Funktion hat, und dass sich die Ladezeiten in erstaunlich gut verträglichen Grenzen halten – zumindest solange man ein Megabyte in seinem Amiga hat.
Kein wunder also, wenn sich auch das Fazit kaum von dem unterscheidet, was uns auch schon zu den Vorläufern eingefallen ist: Unbedingt zulegen sollte sich das Spiel wer Amiga Joker, Februar 1991 |
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hinzugefügt: February 5th 2015
Magazin: AJ
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Sprache: german