Dogfight
Ein halbes Jahr nach Eröffnung der PC-Startbahn dürfen sich die Gaudi-Piloten nun auch am Amiga austoben – statt knochentrockenem Realismus ist hier pure Freude am Luftkampf angesagt...
Gerade mal die Blendung durch die Sonne sorgt für einen Hauch von Lebensnähe, und selbst das läßt sich durch einen Griff ins umfangreiche Optionsmenü blitzschnell ändern. Auch die sechs Szenarien enthalten jeweils nur eine originalgetreue Mission, wobei der Erste und Zweite Weltkrieg, die Falklandinseln, Syrien, Korea und Vietnam die historisch-geographischen Hintergründe liefern. Aber letztlich ist das alles nur als nette Dreingabe zu betrachten, denn hier geht es gar nicht so sehr darum, sich auf eine vorgegebene Kriegslage zu stürzen – auch wenn man das für beide Seiten und nach vorheriger Ausarbeitung des Einsatzes auf der zoombaren Karte tun kann. Wie es der Name schon andeutet, ist der Duell-Modus viel interessanter, denn die wirklich heißen Schlachten liefern sich der menschliche und der digitale Flieger in zwei gleichwertigen Maschinen aus derselben Epoche!
Leider muß man dabei aber auf die Zeppeline, Hubschrauber und SAM-Stellungen verzichten, die dem Piloten bei den historischen Aufträgen das Leben schwer machen. Eine noch größere Herausforderung verbirgt sich somit hinter der "Was-wäre-wenn?"-Option, denn da kann der Hoppy-Kriger sein können gegen bis zu fünf Computergegner auf einmal unter Beweis stellen. Der entscheidende Kniff an der Sache ist, daß man dabei sowohl die eigene Maschine als auch die der Feinde aus dem reichhaltigen Angebot auswählen darf, das insgesamt 80 Jahre Luftkampfgeschichte vereint. Fliegende Museumstücke wie Sopwith Camel (Gruß an Snoopy...), Messerschmitt und MiG-15 stehen bereit, aber auch in der F-86 Sabre, MiG-21 oder F-16 Falcon ist noch ein Platz in der Kanzel frei – alles in allem hat man Zugriff auf zwölf Maschinen. Sie verfügen jeweils über ein anderes Cockpit, ein anderes Flugverhalten und last but not least auch über eine andere Bewaffnung: Bei militärischen Antiquitäten wie MiG-15 und F-86 Sabre muß noch die Bordkanone genügen, während der Phantom- oder Sea Harrier-Pilot zusätzlich auf Raketen und Sidewinder-Missiles zurückgreifen kann.
Wie von MicroProse kaum anders zu erwarten, wurde eine ganze Batterie von dreh- und zoombaren Außenansichten eingebaut und auch nicht an netten Zwischenbildern gespart. Allerdings kommt die Vektorgrafik nur auf einem 1200er ruckelfrei zur Geltung, ansonsten muß man sich mit dem einstellbaren Detailgrad behelften. Die Steuerung via Stick und Tastatur klappt reibungslos, vom Sound sollte man sich dagegen nicht zuviel erwarten: zweieinhalb Musikstücke und die obligaten Geräusche, das war es. Aber wer braucht schon ein Orchester, wenn der Spielspaß stimmt? Und davon gibt es beim Kampf der fligenden Hunde reichlich, wenn auch mit der bedauerlichen Einschränkung, daß der besonders launige Zwei-Spieler-Modus den Sprung auf den Amiga leider nicht geschaft hat. (rf) Amiga Joker, November 1993 |
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hinzugefügt: February 5th 2015
Magazin: AJ
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