Demon Blue
Dämonen-Blues
Wer das Besondere liebt, ist bei Micro Values neuer Plattform-Arie besonders schlecht aufgehoben: Zwar ist das Teil besonders preisgünstig, aber auch besonders schlapp – und damit ja wohl nix Besonderes.
Hier wartet Jump & Run mit pädagogischem Effekt: Der kleine Harrison hat die Schule geschwänzt und ist lieber zum Angeln gegangen. Zur Strafe rutscht er auf einem nassen Stein aus und verwandelt sich in eine blauhäutige Kartoffel - laßt Euch das eine Lehre sein! In einer ganz ähnlichen Lage befindet sich auch der Spieler, der zur Strafe dafür, daß er dieses Games gekauft hat, den Kleinen jetzt mühsehligst aus einer Fantasywelt befreien darf.
Das Problem dabei sind weniger die acht Schlüssel, die man für die Rückverwandlung finden muß, als vielmehr die reichlich seltsame Steuerung und das mißratene Leveldesign: Die dämonische Kartoffel kann nach links und nach rechts gehen oder laufen, und auf Knopfdruck springt sie nach schräg links oder rechts oben – aber dazu muß sie ihr Kartoffelgesicht erst in Sprungrichtung drehen, das nächste Hinderniss sollte mindestens einen Zentimeter entfernt sein, und gerade nach oben hüpfen geht schon mal überhaupt nicht. Außerdem sind die meisten der herumschwebenden und –torkelnden Killer-Engel, Orks etc. Schlicht unbesiegbar, darüberhinaus wurden sie oft so „clever“ plaziert, daß man nicht ohne Energieverlust an ihnen vorbeikommt. Schließlich sorgt auch das bildweise Umschalten der Screens oft und gern für Tragik. Naja, zumindest hat man die Grafik recht ansehnlich bei Hewsons altem „Stormlord“ abgeguckt und ordentlich animiert. Auch die Titelmelodie ist erträglich, aber die schauerlichen FX passen wieder prima zum Gameplay... (rf) Amiga Joker, November 1992 |
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hinzugefügt: September 11th 2014
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 2073
Sprache: german