Cytron
Mit ungewohnter Zurückhaltung hat Psygnosis heimlich, still und leise dieses Game in der Tradition von "Alien Breed" veröffentlicht. Komisch, denn schämen brauchen sich die Liverpooler dafür eigentlich nicht...
Wie bei der Alienbrut hat man auch hier das grundsätzliche Spielprinzip vom Arcade-Oldy "Gauntlet" entliehen, bloß werden im Labyrinth nun anstatt von Fantasymonstern fiese Roboter beharkt. Nebenbei gilt es, ein bißchen Menschenretter zu spielen, wozu man einen Blechkameraden übernimmt.
Als solcher kann man sich bei Bedarf sogar zweiteilen, was vor allem in engen Passagen hilfreich ist, die der "Voll-Robbi" seiner Größe wegen nicht betreten könnte. Unser Maschinchen ist mit einer Pumpgun ausgestattet, kann Extras aufsammeln und an Terminals Waffen, Energie oder, soweit es das Portermonnaie zuläßt, Informationen über den momentanen Level dazukaufen. Gut so, denn die Gemäuer sind in Etagen aufgeteilt und durch Teleporter verbunden, so daß die Orientierung leicht verloren geht. Gegner sind dagegen vergleichsweise schwach vertreten; gerade mal 11 verschiedene Feindgattungen (Panzer, Droiden etc.) haben wir gezählt. Trotzdem ist Cytron kein langweiler, denn reine Ballerstages sind selten, meist ist auch Denkarbeit vonnöten, um über Schalter und Förderbänder in den nächsten Abschnitt zu gelangen. Die Grafik wird dort allerdings auch nicht schöner – einzig das turboschnelle Acht-Wege-Scrolling begeistert, ansonsten geht's optisch und akustisch eher unspektakulär zu. Besser ist da schon das Intro gelungen, und auch die Steuerung führt in jeder nur denkbaren Variante (ein oder zwei Sticks, Maus etc.) sicher durchs Spiel. Für Labyrinth-Fans hat Cytron durchaus seine Qualitäten. (rl) Amiga Joker, Dezember 1992 |
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hinzugefügt: October 31st 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1529
Sprache: german