Clystron
Das Diskmag "Amiga Fun" ist meist eine gute Adresse, wenn man viel Spielspaß für wenig Geld sucht. Die Magerballerei der jüngsten Ausgabe hatte für wenig Geld allerdings auch herzlich wenig Spaß zu bieten..
Was am Umschlag als "Nervenzerfetzende Arcade-Action" angepriesen wird, entpuppt sich am Screen als Plattform-Langweiler der übelsten Sorte: Man kontrolliert einen Cyborg, der auf einer High-Tech-Welt ausgesetzt wurde und nun acht Maschinenteil finden muß, die ihm die Heimreise ermöglichen. Dazu kann er laufen, springen und ballern, womit er ja bestens gerüstet scheint. Doch der Schein trügt, denn die Waffe ist nur während des Laufens einsatzbereit, nicht aber im Stillstand oder Sprung! Folglich muß man seinen Gegnern (Robbis in den verschiedensten Formen und Farben) oft direkt in die Arme rennen, um sie überhaupt beharken zu können. Das nicht vorhandene Scrolling gibt der kaum vorhandenen Motivation dann den Rest, weil man den Feinden beim Eintritt ins neue Bild meist ein weiteres Mal schuldlos in die Quere kommt.
Und wenn ein Gameplay mal derart vermurkst wurde, hilft alles nix mehr – weder, daß der Energiebalken einige Treffer wegsteckt, daß Munition und Extrawaffen zum Aufsammeln bereitliegen, daß man mit Granaten und Smartbombs um sich werfen kann, noch, daß Aufzüge, bewegliche Plattformen und Laserbarrieren für etwas Abwechslung sorgen. Selbst die sehenswerte Grafik und die nette Soundbegleitung können das Spiel nicht retten, zumal es ohnehin nur mit Mühe zum Laufen zu bringen ist. Auf der einen Hälfte unserer Test-Amigas verweigerte Clystron die Arbeit gleich ganz, auf der anderen traktierte es den User bei jedem Start minutenlang mit Grußtexten, die sich nicht bzw. Nur mit viel Glück und Timing abbrechen ließen. Na ja, vielleicht war der Ausdruck "Nervenzerfetzend" ja einfach ganz anders gemeint, als wir uns das in unserer Naivität vorgestellt haben... (rl) Amiga Joker, Oktober 1993 |
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hinzugefügt: October 30th 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1335
Sprache: german