Cells - Game of Life
Eine Zelle für alle Fälle...
Sich vermehrende Zellen, die bei Überfüllung absterben - kennen wir das Prinzip nun aus dem Biounterricht, von einem der ersten Großrechner-Games oder von dessen unzähligen PD-Metastasen?
Egal, Linel hat der betagten Zellwucherung aus den 70ern jedenfalls eine Frischzellenkur verpaßt: Wo einst noch simple Punkte bzw. Pixel in simple Kästchen gemalt wurden, werden nun unter teils heftigem Zeitdruck immer kompliziertere Strukturen gebastelt. Diese eigenständigen und häufig unerwünscht weiterwuchernden Gebilde mutieren in höheren Leveln zu funktionierenden Organismen mit Sinneszellen, Energieerzeugern und Hornhaut; der Spieler muß sie dann gegen Zelltod und Virenattacken verteidigen.
Die ersten 13 der insgesamt 100 Hektikgrübeleien dienen nur der Eingewöhnung, wobei auf dem rechten „Arbeitsmonitor“ die Struktur imitiert werden soll, welche links auf dem Statistik- und Überblicksfeld vorgegeben wird. So lernt man Schritt für Schritt die grundlegenden Zusammenhänge und Strategien, später geht es nicht mehr um Nachbau, sondern um das „Management“ der Gefüge. Stets sind bestimmte (oft recht hohe) Anforderungen an Zellmenge, Energieverteilung oder einfach Schnelligkeit und Geschick zu erfüllen, damit das Game den Level als gelöst betrachtet. Mit Hilfe von Maus, Icons, Menüs und Tasten (wenn es auf Tempo ankommt) läßt sich die Ursuppe köcheln, optisch ist’s immer noch kein Reißer, und die paar FX dienen auch weniger dem Sound als der Bestätigung bestimmter Operationen. Dennoch: Wer es liebt, über vier bis fünf Ecken zu denken, wird mit diesen Zellen game in einer Zelle sitzen. (jn) Amiga Joker, Juli 1992 |
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hinzugefügt: September 15th 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1474
Sprache: german