Zool 2
Vor gut einem Jahr hüpfte Gremlin’s Plattform-Ninja aus der „n-ten" Dimension erstmals auf dem Amiga - vom zweiten Dimensionssprung hat die kämpferische Ameise nun Verstärkung mitgebracht!
Am Grundkonzept des erfolgreichen Hüpf-Cocktails mochte Gremlin nicht rütteln, aber immerhin sorgt nun ein neuer Bösewicht für Streß: Der fiese Krool will alle Phantasie des Universums auslöschen! Grund genug für Zool & Co., in altbewährter Manier durch megabunte Comic-Landscahften zu sprinten, tonnenweise Boni aufzusammeln und Krools herzig gezeichneten Schergen per Wurfstern die Meinung zu geigen. Und wie könnte es anders sein, natürlich prangt auch diesmal wieder das Logo des Süßigkeiten-Herstellers und Sponsors Chupa Chup am Cover der mit Zool-Postkarten, Poster, Aufkleber und Lutscher gefüllten Pakkung.
Die neueste Neuerung ist also Zools Freundin Zooz, die alternativ über die Plattformen turnt - der Zwei-Spieler-Modus erlaubt es nur, hintereinander anzutreten. Das interdimensionale Hüpf-Girl unterscheidet sich aber nicht allein optisch von seinem männlichen Pendant, es hat auch einen individuellen Wirbelkick im Repertoire, mit dem es mühelos poröse Steinmauern durchbrechen kann. Zool hingegen ist der bessere Springer und Klettermaxe, manche Orte (zumeist Bonusräume) sind somit nur jeweils einem der beiden Charaktere zugänglich. Zool wie Zooz bezwingen ihre Gegnerschaft auch mal durch gekonnte Jumps auf den Kopf, Sammelextras für Smartbomben, frische Energiereserven oder Schutzschilde bringen zusätzlich Hilfe. Die Landschaften sind bei alledem deutlich pfiffiger gestaltet als beim Vorgänger: Es gibt komplette Bonuslevels, die Hintergründe sind teilweise animiert, und manche der Endgegner kommen richtig originell daher, während Spiegeleier-Katapulte, Flipper und Bumper, unsichtbare Plattformen oder dicke Laserbündel, auf denen man hin- und herspazieren kann, für Abwechslung sorgen. Auch an kleine, feine Details wurde gedacht, beispielsweise weist ein Pfeil den Weg zum Levelausgang. Weniger schön sind dagegen die fehlenden Levelcodes und die oft unfairen Gegnerattacken, zudem kann man an manchen Stellen nur ins Leere springen und das beste hoffen - wie gut, daß man nach dem Exitus bloß bis zur letzten Wegmarkierung zurückmarschieren muß. Hinzu kommen Probleme beim Diskhandlung: Die häufigen Nachladepausen sind lästig, und die Zweitfloppy wird kurioserweise zwar angesprochen (der Motor beginnt zu laufen), aber nicht wirklich unterstützt, so daß gelegentliche Diskwechsel nicht ausbleiben. Dem gegenüber steht eine detaillierte Grafik mit butterweichem Scrolling in alle Richtungen; bei der geplanten Version für den 1200er sollte dan selbst das leichte Ruckeln der Sprites kein Thema mehr sein. Außerdem hat man die Wahl zwischen gleichermaßen gelungenen Sound-FX und Musikstückchen. Trotz der kleinen Macken kann man Zool 2 also ein gutes Zeugnis ausstellen, denn der neue Plattform-Held zählt auf alle Fälle zu den originelleren Vertretern seiner derzeit so weitverbreiteten Art! (rl) Amiga Joker, Januar 1994 |
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hinzugefügt: May 11th 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1
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Sprache: german