Turrican 2
Die Lobeshymnen auf den ersten Teil sind gar nicht richtig verklungen, da taucht schon die Fortsetzung der phänomenalen Ballerorgie auf. Rainbow Arts liefert einen eindrucksvollen Beweis, daß auch das scheinbar Perfekte noch verbessert werden kann! |
Verbesserungen hin oder her, die Hintergrundgeschichte ist wie üblich von ergreifender Schlichtheit. Deshalb sei auch nur das Wichtigste daraus verraten. Der Oberschurks heißt nicht mehr Morgul, sondern „Maschine" – aufregend, was? Egal, viel interessanter ist ohnehin, welche neuen Level, Extras und Bildschirmgegner diesmal den Ballerfinger zucken lassen: Zwölf Level gibt es, die wieder auf fünf verschiedene Welten verteilt sind. Als Novum ist zu vermelden, daß jetzt drei Abschnitte dabei sind, in denen der Held mit einem kleinen Raumschiff durch Höhlensysteme flitzt. Bei den Waffen und Extras sind zu den bereits bekannten Köstlichkeiten (Rundum-Blitz, Kreissäge, diverse Laser, Streu-schüsse, Schutzschirme, Zusatzleben, etc.) nun „springende" Geschosse hinzugekommen, die besonders in den Höhlen gute Dienste leisten.
Aus alter Gewohnheit beginnt das Spiel in einem felsigen Geländeabschnitt; nach ein paar Schritten stößt man auf einen getarnten „Extrawaffenträger", dem man durch simples Anrempeln die herrlichsten Streu- und Laserschüsse entlocken kann. Dafür gibt's auch reichlich Verwendung, spätestens sobald die ersten Techno-Mücken, UFOs, mutierten Geher und sonstigen Schreckgestalten auftauchen. Über Berge, Täler, und Flüsse kämpft man sich weiter nach rechts, bis ein plötzlich aufkommender Sturm jedes Vorwärtskommen in dieser Richtung unmöglich macht. Als geht's wieder zurück, ein gekonnter Sprung in den Wasserfall, die unten wartende Plattform nicht verpassen, einmal nach rechts hüpfen, und schon ist man wieder mittendrin in der Action: Ein riesiges Höhlensystem voller bösartigen Bewohner tut sich auf. Immer wieder glaubt man, bereits den Endgegner vor sich zu haben, aber dann war's doch nur ein ungewöhnlich groß geratenes Zwischenmonster! Es wäre übrigens keine schlechte Idee, hier schon mal eine kleine Übersichtskizze anzufertigen – nur so zum Üben, die späteren Level sind nämlich noch unübersichtlicher... Abgesehen von den Raumschiff-sequenzen wird bei Turrican II nichts grundlegend Neues geboten, was aber angesichts der technischen Perfektion des Spiels leicht zu verschmerzen ist: Die Animationen der Sprites und die Hintergrundgrafiken sind besser denn je, das Scrolling ist butterweich, Chris Hülsbeck hat jeden Level mit einer anderen Begleitmusik (gemischt mit zackigen FX und Sprachausgabe) ausgestattet, und die Steuerung ist hervorragend. Ballerneulinge werden wegen des hohen Schwierigkeitsgrades zwar ihre liebe Mühe haben, aber geübte Joystickartisten kommen voll auf ihre Kosten. Alles ist (irgendwie) machbar, es gibt praktisch keine unfairen Stellen, kurzum: Turrican II ist eine absolute Ballersensation! (C. Borgmeier) Amiga Joker, März 1991 |
|
hinzugefügt: May 7th 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1941
Sprache: german